Eigentlech wollte sich Claudio nur mit Freunden treffen, um an der zentralen Idee ihrer neu gegründeten Partei zu arbeiten: Die Demokratie muss zu ihren Ursprüngen zurückfinden und der nächste Premierminister sollte per Los gewählt werden. Aufgrund eines unglücklichen Umwegs landet er im Vis-à-Vis, wo ein Universitätsprofessor über Victor Hugos rege sexuelle Tätigkeit während seines Aufenthalts in Vianden erzählt und meint, es müsse ein Erbe im genetischen Pool Luxemburgs geben. Während der erste Lotterie-Premier leider ein wirrer Populist ist, machen sich Claudio und der Professor auf die Suche nach demjenigen, der möglicherweise unbewusst das große literarische Genie ist, das in der Luxemburgensia fehlt – eine Suche, die sich mit Claudios Migrationsfamiliengeschichte kreuzt. Ondugen ist eine teils surreale, teils melancholische Satire, die nicht nur das Bild des Nationaldichters kräftig sabotiert, sondern auch den Platz der Demokratie in einer Welt, die humanistische Werte mit Füßen tritt, in Frage stellt.
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